

Ein sportliches Ausrufezeichen aus dem FLVW Kreis 27 Recklinghausen: Die Kreisauswahl Ü60 erringt mit beeindruckender Dominanz die Westdeutsche Meisterschaft – nur wenige Tage nach dem Titelgewinn bei der Westfalenmeisterschaft in Kaiserau. Ohne ein einziges Gegentor und mit mannschaftlicher Geschlossenheit auf höchstem Niveau wurde das Turnier in Duisburg-Wedau sinnbildlich zu einem Triumphzug für den Fußball aus dem Vest.
„Dieser Erfolg ist weit mehr als ein sportlicher Titel – er ist ein Beweis für die nachhaltige Bildungs- und Wertearbeit, die wir im FLVW-Kreis 27 leisten. Unsere Ü60-Kreisauswahl steht für generationenübergreifende Fußballkultur, für Erfahrung, Haltung und Gemeinschaftssinn. In einer Zeit, in der ehrenamtliches Engagement und gesunde Bewegung im Alter immer wichtiger werden, ist diese Mannschaft ein Paradebeispiel für gelebte gesellschaftliche Verantwortung“, erklärt Dominik Lasarz, Kreisvorsitzender des FLVW Kreis Recklinghausen.
Dabei hebt Lasarz nicht nur den sportlichen Wert des Titels hervor, sondern positioniert das Team auch als politisches und bildungsgesellschaftliches Aushängeschild: „Der Fußball im Kreis Recklinghausen versteht sich nicht als bloße Wettkampfarena. Vielmehr setzen wir auf strukturierte Programme zur Seniorenförderung, Ehrenamtsentwicklung und lebenslangen Bildung im Sport. Die Ü60-Auswahl ist ein Teil dieser Strategie – sie zeigt, wie leistungsfähig, reflektiert und integrativ Fußball auch im fortgeschrittenen Alter sein kann.“
Mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf ist der Erfolg der Ü60 nicht überraschend: Bereits beim Deutschen Fußball-Pokal in Kelsterbach im Mai behauptete sich die Auswahl unter den Top-Teams Deutschlands, unterlag dort im Spiel um Platz drei lediglich dem FC Bayern München mit 0:1. In Duisburg wiederum ließen die Spieler um Kapitän Ernst Lübbert nichts anbrennen. Klar strukturierte Spielzüge, disziplinierte Defensivarbeit und eine taktisch hochintelligente Mannschaftsführung durch die Sportlichen Leiter Dietmar Kersten und Frank Staffel waren der Schlüssel zum Turniererfolg.
Die Auswahl besiegte unter anderem starke Gegner wie DSV 04 Düsseldorf, KAW Olpe sowie TuS Stenern-Bocholt, blieb dabei nicht nur ungeschlagen, sondern gänzlich ohne Gegentreffer – ein Novum in dieser Altersklasse.
Bei der Siegerehrung brachte die Mannschaft mit einem augenzwinkernden Seitenhieb auf die fehlende Anerkennung durch den DFB („Berlin, Berlin, wir fahren nicht nach Berlin!“) ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass es auf Bundesebene nach wie vor keine offizielle Ü60-Meisterschaft gibt. Lasarz dazu:
„Wenn wir über Teilhabe und Gleichwertigkeit im Sport sprechen, dann müssen auch ältere Jahrgänge strukturell mitgedacht werden. Diese Generation hat Fußballgeschichte geschrieben – nun ist es auf am DFB, diesen Helden des Spiels auch den institutionellen Raum zu geben, den sie verdienen.“
